Weitere Informationen zu den Vier Dimensionen der Neugier erhalten Sie hier: https://curiosity.merck.de/story/ingredients-of-curiosity
Was ist eigentlich Neugier? Im Interview erklärt Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck, was für ihn die wohl produktivste Eigenschaft des Menschen bedeutet.
„Wir wollten mehr über die Ursachen, Hintergründe und Ausprägungen von Neugier erfahren.“
Stefan Oschmann,
Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck
Weitere Informationen zu den Vier Dimensionen der Neugier erhalten Sie hier: https://curiosity.merck.de/story/ingredients-of-curiosity
68 % der Angestellten in Unternehmen, die Neugierde fördern, besonders kreativ sind?
„Die Lust am Lernen und Entdecken inspiriert uns, sie ist der Motor des technischen Fortschritts.“
Neugier hat mich mein Leben lang angetrieben. Darum fühle ich mich auch so wohl bei Merck. Denn bei uns hat Neugier Tradition: Über fast 350 Jahre haben neugierige Menschen aus einer kleinen Apotheke ein globales Wissenschafts- und Technologieunternehmen mit über 50.000 Mitarbeitern aufgebaut. Die Neugier unserer Mitarbeiter treibt uns auch heute an. Sie befeuert das Geschäft in unseren Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials und sichert somit unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Neugier hat die Menschheit weit gebracht. Die Lust am Lernen und Entdecken ist in unserer DNA verankert und ein Motor des technischen Fortschritts – vom Faustkeil der Höhlenmenschen über das Rad, den Kompass, den Buchdruck und das Mikroskop bis hin zu den digitalen Innovationen der Gegenwart. Neugier und Forscherdrang brauchen wir heute mehr denn je. Denn rund um den Globus stehen wir vor enormen Herausforderungen. Megatrends wie die wachsende Weltbevölkerung, die Alterung vieler Gesellschaften oder der Klimawandel erfordern innovative Lösungen. Und dazu wollen wir einen Beitrag leisten.
Ein wesentlicher Bestandteil ist unsere breit angelegte Studie, mit der wir mehr über die Ursachen, Hintergründe und Ausprägungen von Neugier erfahren wollten. Wir haben dafür über 3.000 Arbeitnehmer aus den USA, Deutschland und China befragt, die dabei lange nicht alle von Merck kamen. Als Basis teilten wir gemeinsam mit dem US-amerikanischen Neugier-Experten Professor Todd Kashdan dabei den eher abstrakten Begriff Neugier in vier konkrete, messbare Dimensionen ein: Wissbegierde, Kreativität, Offenheit und Stresstoleranz.
Bei Neugier, wie wir sie verstehen, geht es nicht nur darum, über den Tellerrand zu schauen, offen für Neues zu sein und Ideen realisieren zu wollen. Es geht auch um Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen. Denn alles Neue ist mit Ungewissheit, Komplexität und Widerständen verbunden. Stresstolerante Menschen begreifen das jedoch eher als Ansporn – um ihre Neugier zu befriedigen, bleiben sie am Thema dran und überwinden Hürden.
Bemerkenswert finde ich, dass fast alle Befragten Neugier zwar für elementar halten, um neue Ideen und Lösungen am Arbeitsplatz zu entwickeln. Aber nur jeder Fünfte schätzt sich selbst als neugierig ein. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass sie tatsächlich nicht neugierig sind. Sie zeigen diese Charaktereigenschaft nur weniger deutlich. Das kann etwa damit zusammenhängen, dass Neugier im Arbeitsalltag von manchen Unternehmen weder anerkannt noch gefördert wird. Die Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass Neugier für ihren Arbeitgeber einen geringeren Stellenwert hat als für sie selbst. Viele Menschen fühlen sich gehemmt, mehr Fragen an ihrem Arbeitsplatz zu stellen. Dabei zeigt unsere Studie: Arbeitnehmer, die ihre Neugier ausleben können, sind zufriedener mit ihrem Job. Ein wichtiger Faktor ist auch die Entscheidungsbefugnis. Neugierige Angestellte sind öfter in Führungspositionen zu finden.
Kaum. Arbeitnehmer der Generation Y, also die nach 1981 Geborenen, erzielen bei Wissbegierde, Offenheit und Kreativität zwar die etwas höheren Werte, zeigen jedoch eine niedrigere Stresstoleranz. Die Vermutung liegt nahe, dass ältere Mitarbeiter auf ihre langjährige Erfahrung setzen und sich sicherer fühlen. Sie sind darum eher bereit, ein Risiko einzugehen und innovative Projekte auch gegen Widerstände durchzusetzen.
„Offener Austausch, unternehmensweite Transparenz, die Förderung und Anerkennung von Ideenreichtum und Entdeckerfreude – all das sind wichtige Faktoren unserer Unternehmenskultur.“
Unsere Innovationen fallen nicht vom Himmel. Wir brauchen ein Arbeitsumfeld, das Kreativität fördert und in dem unsere unserer Mitarbeiter ihrer Neugier nachgehen können. Eine Grundlage dafür ist zum Beispiel, dass unsere Mitarbeiter ihr Unternehmen als sicheren Hafen empfinden, in dem sie Vertrauen genießen und über gestalterische Freiräume verfügen. Führungskräfte sollen heute nicht mehr anordnen und kontrollieren, sondern vor allem motivieren, begleiten und wertschätzen. Offener Austausch, unternehmensweite Transparenz, die Förderung und Anerkennung von Ideenreichtum und Entdeckerfreude – all das sind wichtige Faktoren unserer Unternehmenskultur. Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir Neugier fördern, ist unser Innovationszentrum in Darmstadt. In einer weltoffenen Atmosphäre bieten wir innovationsfreudigen Mitarbeitern und externen Start-ups hier die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Und ich bin sicher, dass solche Ansätze in das gesamte Unternehmen ausstrahlen, wenn sie zeigen: Es macht nicht nur Spaß, offen und neugierig zu sein, sondern es führt zu neuen Lösungen, Produkten und Geschäftsmodellen mit konkretem Nutzen für uns und unsere Kunden.
Wie neugierig sind Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz? Schätzen Arbeitgeber Neugier überhaupt? Und wenn ja, fördern sie sie auch? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben – und die Merck Neugier-Studie 2016 ins Rollen gebracht. Auf wissenschaftlicher Basis haben wir über 3.000 Arbeitnehmer verschiedener Unternehmen aus den USA, Deutschland und China befragt. Das Ergebnis ist die erste umfassende Untersuchung zur Bedeutung von Neugier in der heutigen Arbeitswelt. Sie bestätigt auch ein zentrales Anliegen von Merck: Wenn Neugier genährt und gefördert wird, kann sie dazu beitragen, viele der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu lösen, um im schnelllebigen Marktumfeld immer einen Schritt voraus zu sein – und wissenschaftliche Entdeckungen, Innovationen und wirtschaftlichen Erfolg voranzutreiben.